Die Mammasonographie (Ultraschall) ist die wichtigste Ergänzungsuntersuchung zur Mammographie.
Bei der Ultraschalluntersuchung werden Schallwellen in unterschiedlichem Maße von den verschiedenen Gewebetypen in der Brust reflektiert und ergeben ein charakteristisches Ultraschallbild.
Der qualitativ hohe diagnostische Standard kann nur mit langjähriger Erfahrung, High-End-Ultraschallgeräten und einem entsprechenden Zeitaufwand erreicht werden. Wir verwenden 3D High-End-Geräte der Firma GE (Voluson Expert E 8 3D/4D) mit einem hochspezialisierten 3D/4D Schallkopf.
Die Mammasonographie erlaubt die Darstellung von zystischen und soliden Herdbefunden und ermöglicht deren differenzierte Untersuchung anhand verschiedener Dignitätskriterien (Einstufungskriterien für gut- oder bösartige Befunde).
Es werden die Form und die Kontur der Befunde beurteilt sowie deren Binnenstrukturen. Unter günstigen Bedingungen lassen sich so Tumore unter 1cm Größe nachweisen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium in der Brustkrebs-Früherkennung ist das Auffinden von Architekturstörungen. Dies sind Unterbrechungen der intakten umgebenden Drüsengewebsstrukturen, die durch das invasive Tumorwachstum hervorgerufen werden.
Mit Hilfe moderner High-End-Ultraschallgeräte und dem Einsatz von hochauflösenden Schallköpfen lassen sich so differenzierte Befunde im Sinne einer Brustkrebsfrüherkennung erheben.
Die Mammasonographie ist indiziert:
- bei unklaren Befunden in der Mammographie
- bei unklaren Tastbefunden in Ergänzung zur Mammographie
- bei dichtem Drüsengewebe in der Mammographie
- bei jungen Patientinnen (unter 35 Jahren) als primäre Untersuchungsmethode
- zur Verlaufskontrolle bei cystischen oder soliden Herdbefunden (z. B.: Fibroadenom)
- im Rahmen der Nachsorge nach brusterhaltender Operation oder Entfernung einer Brust (Ablatio)
- zur Markierung eines nicht tastbaren Herdes vor einer Operation
- zur gezielten Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie eines abklärungsbedürftigen Ultraschallbefundes
- bei Brustimplantaten
Ein eindeutiger Nachweis kleinster Verkalkungen lässt sich mit Ultraschall nicht führen. Da bösartige Tumore in der Frühphase bzw. als Karzinom-Vorstufe durch Mikroverkalkungen auffallen können, ist die Mammographie zur Erfassung dieser so genannten „in-situ-Karzinome“ in gewissen zeitlichen Abständen unabdingbar.
3-D Mammasonographie
Auch in der Mammasonographie liefert die neuste 3D-Technologie wichtige Zusatzinformationen.
Bei der 3D-Sonographie werden gleichzeitig drei räumliche Ebenen eines Objektes zu einem dreidimensionalen räumlichen Bild zusammengefasst. Hierbei wird das zu untersuchende Areal der Brust als Volumeneinheit in dem Rechner des Ultraschallgerätes gespeichert und kann anschließend jederzeit am Monitor in allen Schnittebenen und Perspektiven untersucht werden.
Die Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen ist mit dieser Methode um weitere Entscheidungskriterien erweitert worden.
Während 2 Ebenen durch Schwenkung des Schallkopfs um 90° in der konventionellen Sonographie dargestellt werden können, eröffnet sich erst durch die 3D-Volumendaten die Darstellung der coronaren Aufsichtsperspektive. In dieser Ebene kann ein Herd in seiner Beziehung zur Umgebungsarchitektur herausgearbeitet werden.
Gutartige Herdbefunde zeigen überwiegend ein verdrängendes Wachstumsverhalten, während bösartige Herde häufig Umgebungsreaktionen im Sinne von sternförmigen Einziehungen bewirken.
Bei der unter Ultraschallsicht durchgeführten Hochgeschwingigkeits-Stanzbiopsie gewährleistet die 3D-Sonographie eine exakte Lagekontrolle der Biopsienadel und erhöht die Treffsicherheit der Methode.
Tomographic Ultrasound Imaging (TUI)
Die ergänzende Möglichkeit einer 3D-Schnittbilddarstellung zeigt das räumliche Ausmaß des Tumors. Mittels TUI werden mehrere parallele Schnitte nebeneinander auf einem Übersichtsbild abgebildet.
Farbdoppler-Sonographie
Bei einer weiteren Variante der Ultraschalluntersuchung, der Farbdoppler-Sonographie bzw. Powerdoppler-Sonographie, stehen die Darstellung von Blutgefäßen und deren Verteilungsmuster im Mittelpunkt. Hier können mit neuester Technik auch sehr langsame Flussgeschwindigkeiten in einem Tumor farbcodiert und sehr plastisch dargestellt werden.
Da Krebswachstum häufig mit einer Vermehrung von Blutgefäßen einhergeht, kann die Dopplersonographie weitere Hinweise zur Dignitätseinschätzung geben. Zudem kann sie zur Differenzierung zwischen Narbengewebe und Karzinomrezidiven eingesetzt werden.
Panoramascan (Siescape)
Der Panorama-Scan ermöglicht die Erstellung eines zweidimensionalen Übersichtsbildes, das die Lagebeziehung eines Herdes zu anderen Strukturen in der Brust (z.B. Mamille oder Brustmuskel) aufzeigt. Bei mehreren Herden (Multifokalität) kann auch die Lage dieser Herde zueinander aufzeigt werden. Sind Herdbefunde sehr groß, kann deren gesamte Ausdehnung besser erfasst werden.
Trotz der großen Fortschritte in der Ultraschalltechnik eignet sich die Mammasonographie nicht als sogenannte Screening-Untersuchung, da ihre Ergebnisse zu sehr von der Erfahrung des Untersuchers und der Qualität der eingesetzten Geräte abhängig ist.