Minimal-invasive Verfahren dienen der histologischen Sicherung von Brusttumoren und ersetzen teilweise einen chirurgischen Eingriff.
Feinnadelpunktion
Die Feinnadelpunktion wird bei symptomatischen Zysten und bei postoperativen Seromen zur Entlastung eingesetzt. Da eine sehr dünne Nadel verwendet wird ist eine örtliche Betäubung nicht nötig. Die Punktion mit abziehen der Flüssigkeit erfolgt unter Ultraschallsicht. Das Punktat wird aufgearbeitet und zur zytologischen Untersuchung weitergeleitet.
Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie
Die Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie wird zur histologischen Sicherung von soliden Herden durchgeführt. Wird ein gutartiger Herd feingeweblich bestätigt, kann bei der überwiegenden Zahl der Fälle auf eine Operation verzichtet und in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei Verdacht auf einen bösartigen Befund sollte dieser vor einer Operation histologisch gesichert werden, um eine optimale Planung der Operation bzw. Therapie zu ermöglichen. Die Patientin kann so mit einer sicheren Diagnose in die Operation gehen, nachdem das operative Konzept vorher definitiv mit ihr besprochen wurde.
Die Stanzbiopsie wird in überwiegender Zahl der Fälle unter Ultraschallsicht und nur selten nach dem vorliegenden Tastbefund durchgeführt. Der Eingriff dauert mit allen notwendigen Vorbereitungen circa 20 bis 30 Minuten. Vor der Punktion werden die Haut und der Weg zum abklärungsbedürftigen Herd mit einer feinen Nadel örtlich betäubt.
Die eigentliche Punktionsnadel ist in ein Hochgeschwindigkeitsstanzgerät eingelegt und kann unter Ultraschallsicht an den Herd herangeführt werden. Durch Auslösen eines Federmechanismus schießt die Punktionsnadel vor, durchsticht unter Ultraschallsicht den Knoten und schneidet dabei ein schmales Gewebestück aus demselben heraus.
In der Regel werden 3 bis 5 Biopsate aus unterschiedlichen Arealen des Herdes entnommen. Die Kontrolle der korrekten Nadellage im Herd erfolgt mit der 3D Sonographie. Das gewonnene Material wird zur feingeweblichen Untersuchung zu einem Pathologen weitergeleitet. Nach 1 bis 2 Tagen liegt das histologische Ergebnis vor, an dem sich das weitere Vorgehen (Kontrolle/operative Abklärung/onkologisches Konzept) ausrichtet.
Sollten Befunde vorliegen, deren Abklärung nicht in unserer Praxis vorgenommen werden können (z.B. abklärungsbedürftige Mikroverkalkungen zur röntgengestützten Vakuumbiopsie), überweisen wir an entsprechende Fachkollegen, mit denen wir in enger Kooperation zusammenarbeiten.